S.g. Koll. Zwickl

Sie erwisen sich wirklich als braver Verfechter der Meinungen und Irrwege der Ministerin. Wenn Sie mir ihre Presseaussendung weiterleiten, in der sie (Gehrer) sich beklagt, dass sie an den Unis keine Ansprechpartner mehr habe, weil die Universitäts- angehörigen das Unigesetz rundweg - ohne Aussicht auf Möglichkeiten zu einer sinnvollen Reparatur - ablehnen, dann bedaure ich dies, denn es zeigt an, dass "politische Mediation" in unserem Land kaum mehr möglich erscheint. Sie wird tatsächlich an dem Punkte unmöglich, wo sich diese Regierung wie ein autoritäres Regime gebärdet.

Sie, Koll. Zwickl, sollten allerdings nicht immer die Schuld nur bei der Opposition suchen, sondern genau hinhören, was die Ministerin in der Beantwortung der parl. Anfrage von Gusenbauer, Niederwieser und Kuntzl entgegnet. Dann wird sich zeigen, ob weitere Gespräche in Betracht kommen oder nicht. Wenn nicht, dann müssten einem Warnstreik weitere Aktionen folgen, bis eben substantuiell über strittige wesentliche Punkte gesprochen werden kann.

Damit auch Sie verstehen können, unten stehend eine Auflistung der wesentlichsten Anliegen / Fragen der Universitätsangehörigen.

mfG
Günter Wittek

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In der parl. Anfrage soll die Ministerin darüber Auskunft geben:

die geplante Beseitigung der Autonomie der österreichischen Universitäten
- Beseitigung des Selbstverwaltungscharakters der Universität statt Autonomie
- Bestellung von Mitgliedern des Universitätsrats ohne universitäre Legitimation
- Keine Mitentscheidung des Senats über Entwicklung und innere Organisation der
Universität
- Festlegung von Größe und Zusammensetzung des Senats durch den mehrheitlich
politisch besetzten Universitätsrat
- Jederzeitige Abberufung des Rektors allein durch den mehrheitlich politisch
besetzten Universitätsrat
- Leistungsdiktat statt Leistungsvereinbarung
- Unklare Ausgestaltung des Globalbudgets und Fehlen eines spezifizierten
Indikatormodells
- Unfaire Verhandlungspositionen
- Ausgliederung als Sparprogramm zur budgetären Gängelung der Universitäten?
- Kein für selbstständige unternehmerische Universitäten betriebsnotwendiges
Vermögen
- Keine adäquate Berücksichtigung der Ausgliederungsfolgekosten
- Fremdbestimmung statt universitärer Selbstbestimmung
- Verbot von Berufungskommissionen, stattdessen Fremdbestimmung durch Externe
- Zwingender Ausschluss einer großen Gruppe habilitierter Universitätsangehöriger
(ao.Universitätsprofessoren) von universitären Leitungsbefugnissen
- Keine gesetzliche Absicherung von Wissenschafts- und Kunstfreiheit, wie es
verfassungsrechtlich geboten wäre
- Verbot entscheidungsbefugter Kollegialorgane unterhalb der Leitungsebene
- Medizinausgliederung: neue Universitäten mit zusätzlichem Aufwand
- Behinderung interdisziplinärer Lehre und Forschung trotz erhöhter Kosten



----- Original Message -----
From: Reinhart Sellner
To: Lehrerforum@ccc.at
Sent: Thursday, April 18, 2002 8:51 AM
Subject: LF: [Fwd: 24.4.02]

Sicher keine!
Die Unis haben sich überhaupt nicht mit uns solidarisiert als es um die Verhinderung der Budgetbegleitgesetze bei uns ging. Darüber hinaus verstehe ich auch nicht wogegen die jetzt plötzlich demonstrieren. Gegen die Studiengebühren hätten sie demonstrieren oder streiken oder was auch immer können. MfG Josef Zwickl





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